Alfred Nawrath, bis zur Entlassung durch die Nationalsozialisten 1933 Lehrer am Alten Gymnasium in Bremen, machte seit den frühen 1920er Jahren, insbesondere aber nach Verlust seiner Anstellung, als Forschungsreisender und Fotograf auf sich aufmerksam. Er starb 1970 auf dem Weg nach Marokko, wo er für ein weiteres seiner bis dahin bereits zahlreich erschienen Bücher recherchieren wollte, in Las Palmas de Gran Canaria.1 Bestattet wurde er auf dem Cemeterio del Puerto de la Luz.


Nawraths Grabstelle wurde 1983 auf Veranlassung seines früheren Schülers Karl Carstens unbefristet erworben und mit einer gravierten Marmorplatte geschmückt.2 Die Kosten von rund 1.000 DM trug der damals amtierende Bundespräsident persönlich.3 Die widersprüchliche Bewertung Nawraths durch seine Zeitgenossen spiegelt sich auch in Carstens’ Erinnerung wider:
„Er hat mir und meinen Klassenkameraden als Lehrer viel bedeutet, obwohl er ein schwieriger, eigenwilliger und auch sehr strenger Lehrer war; dennoch hat er uns zu kritischem Denken erzogen, wofür ich ihm bis heute dankbar bin. […] Ich bin sicher, daß die meisten seiner früheren Schüler es begrüßen werden, wenn seine Grabstelle gesichert wird.“4
- BArch N 1337/147, Brief von Alfred Reinecke an Dr. Grimmer (Abschrift), undatiert, betrifft Umstände des Todes von Alfred Nawrath.
- BArch N 1337/147, Brief von Karl Carstens an Klaus Glaremin, 2. Mai 1983, betrifft Grabstelle von Alfred Nawrath.
- BArch N 1337/147, Brief von Klaus Glaremin an Karl Carstens, 14. Juni 1983, betrifft Bezahlung der Grabstelle von Alfred Nawrath.
- BArch N 1337/147, Brief von Karl Carstens an Klaus Glaremin, 2. Mai 1983, betrifft Grabstelle von Alfred Nawrath.