Zielsetzung

„Ich habe hier 18 Bücher über das Dritte Reich veröffentlicht, und das alles hatte keine Wirkung. Du kannst dich bei den Deutschen tot dokumentieren, es kann in Bonn die demokratischste Regierung sein – und die Massenmörder gehen frei herum, haben ihr Häuschen und züchten Blumen.“ – mit diesen Worten wandte sich der Historiker Joseph Wulf, Überlebender des Konzentrationslagers Auschwitz, kurz vor seinem Suizid im Jahr 1974 an seinen Sohn. Heute, fast 50 Jahre nach Wulfs Tod, findet die geschichtswissenschaftliche Forschung über den Nationalsozialismus mehr Gehör – und fast alle Täter:innen von damals sind tot.

Weder der eine, noch der andere Umstand, sollten dazu verleiten, die Anstrengungen in der Aufarbeitung der Jahre unter Herrschaft der Nationalsozialist:innen zu verringern. Nach wie vor ist die Geschichte der Zeit vor, nach und während der Jahre 1933 bis 1945 allenfalls lückenhaft dokumentiert. Ich habe es mir zum Ziel gesetzt, Schlaglichter auf eine dieser Fehlstellen zu werfen: Die Darstellung der Lebenswege wichtiger Akteur:innen des Bremer Bildungswesens im zweiten Viertel des 20. Jahrhunderts. Dazu gehören unter anderem Kulturschaffende, Wissenschaftler:innen und Pädagog:innen, sowohl auf Seiten der Opfer, als auch der Täter:innen. Dabei nutze ich klassische Veröffentlichungen, Vorträge und den Blog auf dieser Website.